25. September 2002
Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor einer neuen Masche, mit der Betrüger Ihre Opfer um EC-Karte und Geheimzahl erleichtern. Seit mehreren Wochen ist nach Angaben des BKA ein Anstieg von Zahlungskarten-Diebstählen an Geldausgabeautomaten zu beobachten, der besonders dreist ist: Sie manipulieren den Einzugsschacht von Geldautomaten so, dass dieser die Karte einbehält.
Der Kunde lässt die Karte dann meist nicht sofort sperren, weil er glaubt, sie von der Bank wiederzubekommen. Die Bank ist aber gerade geschlossen. Am nächsten Werktag liegt die vermeintlich eingezogene Karte am Schalter nicht vor – statt dessen wurde unerlaubt Geld abgehoben. Zusammen mit der bereits ausgespähten Geheimnummer können die Täter dann das Konto Ihres Opfers leer räumen.
Nach Erkenntnissen des BKA wird die PIN am Geldautomaten ausgespäht. Hier sind verschiedene Vorgehensweisen bekannt. Mitunter bieten die Täter ihre Hilfe an und empfehlen, die Geheimzahl weitere Male einzugeben. Auch ein Ausspähen per Videokamera ist möglich. Manchmal hängen Zettel an den Automaten, auf denen mögliche Funktionsstörungen angekündigt werden: Im Falle einer Blockierung solle die PIN erneut eingeben werden. So bekommen die Täter Gelegenheit, die PIN-Eingabe wiederholt zu beobachten. Nachdem sich der Kunde – unverrichteter Dinge – entfernt hat, entnehmen die Täter die Karte mit Hilfe einer technischen Vorrichtung.
Das BKA empfiehlt allen Nutzern von Geldautomaten, bei der PIN-Eingabe wachsam zu sein. Stehen andere Personen auffällig nahe am Gerät, sollten sie auf die Geheimhaltung hingewiesen werden. Besonders wichtig: Bleibt die Zahlungskarte eingezogen, sollte der Kunde sie sofort sperren lassen.
Solche Diebstähle von Zahlungskarten kommen in den meisten Ländern Westeuropas vor, besonders aber in spanischen Urlaubsgebieten. Es sind auch bereits Fälle in Asien, Südamerika und Südafrika registriert worden.